Dieser Abschnitt beschreibt nur die Systembedienung von physikalischen und logischen Konsolen. Die Bedienung des Systems kann auch von Benutzertasks mit dem Privileg OPERATING betrieben werden.
BS2000 bietet die Möglichkeit, mehrere Konsolen einzusetzen und ihnen die Aufgabengebiete so zuzuordnen, wie es der Betrieb eine Server Unit erfordert (siehe Abschnitt „Hauptkonsole und Nebenkonsolen"). Es können bis zu 24 physikalische und 192 logische Konsolen betrieben werden.
BS2000 gestattet darüber hinaus dem Personal eines Data Centers, Datenstationen während des Systemlaufs für die Systembedienung zu verwenden. Dazu kann das Softwareprodukt OMNIS verwendet oder es können Automatisierungs-Programme erstellt werden (siehe auch Abschnitt „Softwareprodukte OMNIS und PROP-XT").
Ein Schutzmechanismus (mit Kennwörtern) verhindert dabei den Missbrauch dieser Funktion durch nichtprivilegierte Benutzer.
Der Einsatz dieser Funktion ist zum Beispiel dann angebracht, wenn die Systemverwaltung – ausnahmsweise – in das Operating eingreifen möchte, Teile des Operating automatisiert werden sollen oder gleichartige Aufgaben für mehrere Server von einem Operator bearbeitet werden sollen.
Zuordnung von Aufgabengebieten zu Konsolen
Die Aufgabengebiete lassen sich auf die Konsolen folgendermaßen verteilen:
Jedes Aufgabengebiet ist einer Konsole eindeutig zugeordnet: dies ist die strenge Trennung von Arbeiten nach Aufgabengebieten, wobei manchen Konsolen durchaus mehrere Aufgabengebiete zugeordnet sein dürfen.
Einzelne Aufgabengebiete sind an mehreren Konsolen zu bearbeiten: dies ist eine unscharfe Aufteilung der Arbeiten nach Aufgabengebieten; sie ist nur in Sonderfällen sinnvoll.
Eine Übersicht über die Aufgabengebiete enthält der Abschnitt „Aufgabengebiete und ihreAufteilung auf Konsolen".
Die Zuweisung von Routing-Codes (Zuordnung zu Aufgabengebieten) erfolgt:
bei logischen Konsolen mit generierten Berechtigungsnamen über den Parameterservice bzw. das ASR-Kommando
bei logischen Konsolen mit dynamischen Berechtigungsnamen über Operator-Rollen
bei physikalischen Konsolen über eine der beiden Möglichkeiten in Abhängigkeit vom Systemparameter NBCONOPI
Auswirkungen der Zuordnungen im Systemlauf
Die Zuordnung von Aufgabengebieten zu Konsolen sind im Betrieb daran zu erkennen, dass Meldungen, die zu einem bestimmten Aufgabengebiet gehören, nur an den zugeordneten Konsolen erscheinen. Umgekehrt lassen sich Kommandos, die zu diesem Aufgabengebiet gehören, an den zugeordneten Konsolen eingeben.
Ist der für die Eingabe eines bestimmten Kommandos notwendige Berechtigungsschlüssel keiner Konsole zugeordnet, so kann von der Konsole mit der Funktion „Hauptkonsole“ dennoch dieses Kommando eingegeben werden, falls NBCONOPI=N eingestellt ist. Bei NBCONOPI=Y sind auch der Hauptkonsole nur diejenigen Kommandos erlaubt, deren Berechtigung sie explizit besitzt. Soll ein Kommando in einem System generell nicht eingebbar sein, so ist es im Parameterservice mit dem Berechtigungsschlüssel $ zu schützen.
Wenn logische Konsolen (berechtigte Benutzerprogramme) verwendet werden, so gelten die obenstehenden Aussagen für physikalische und logische Konsolen.
Nachrichten zwischen den Konsolen
Die Operatoren haben die Möglichkeit, Nachrichten über die Konsolen auszutauschen.
Von einer gegebenen Konsole aus lässt sich dabei eine Nachricht an folgende Ziele senden:
eine andere Konsole (mit dem mnemotechnischen Gerätenamen)
an Konsolen, denen ein bestimmtes Aufgabengebiet zugeordnet ist (mit dem Berechtigungsschlüssel, siehe Abschnitt „Aufgabengebiete und ihre Aufteilung auf Konsolen").
Die Formate der Nachrichten sind im Abschnitt „Nachrichtenformate" zu finden.
Kommando | Bedeutung |
REQUEST-MAIN-CONSOLE-FUNCTION | Anfordern der Eigenschaft „Hauptkonsole“ |
SHOW-CONSOLE-STATUS | Anzeigen von Konfiguration und Status von Konsolen |
Tabelle 44: Kommandoübersicht zur Verwendung mehrerer Konsolen