Bei der Generierung einer UTM-Anwendung kann für die UTM-Anwendung, für jeden LTERM-Partner, für alle LTERM-Partner in einem LTERM-Pool und für jede Benutzerkennung eine eigene Sprachumgebung festgelegt werden. Dazu ordnen Sie der Anwendung und den einzelnen Objekten ein Tripel bestehend aus Sprachkennzeichen, Territorialkennzeichen und Name eines Zeichensatzes zu, das als Locale bezeichnet wird. Das Locale wird wie folgt angegeben:
LOCALE=( lang_id,terr_id,ccsname )
lang_id | Das Sprachkennzeichen lang_id kennzeichnet die Sprache, in der der Benutzer von den UTM-Teilprogrammen bedient werden soll. Das Sprachkennzeichen darf max. 2 Byte lang sein. Die Bezeichnung einer Sprache ist frei wählbar. |
terr_id | Das Territorialkennzeichen terr_id dient dazu, regional bedingte Unterschiede innerhalb einer Sprache (Englisch in UK oder Amerika) oder unterschiedliche Währungs- und Maßeinheiten in den Ländern (Dollar, englisches Pfund) berücksichtigen zu können. Das Territorialkennzeichen darf max. 2 Byte lang sein und ist frei wählbar. |
ccsname | Der Zeichensatzname ccsname gibt an, welcher Zeichensatz bei der Aufbereitung einer Nachricht für die Ausgabe am Terminal verwendet werden kann. Als Zeichensatzname ist der CCS-Name eines Zeichensatzes anzugeben, der auf dem BS2000-System definiert ist. CCS-Namen werden vom BS2000-Systemverwalter vergeben. |
Wenn alle Benutzer aus einem Sprachraum kommen, z.B. Westeuropa, dann genügt es, der UTM-Anwendung einen erweiterten Zeichensatz zuzuordnen. Die Verwendung von Benutzer-spezifischen Zeichensätzen ist nur nötig, wenn die verschiedenen Benutzer einer Anwendung Sprachen sprechen, die nicht alle mittels eines erweiterten Zeichensatzes dargestellt werden können.
Voraussetzung für die Unterstützung von erweiterten Zeichensätzen ist, dass auf dem Rechner, auf dem die UTM-Anwendung läuft, das Subsystem XHCS verfügbar ist. Für alle in der UTM-Anwendung generierten Zeichensatznamen müssen in XHCS zugehörige EBCDIC-Zeichensätze definiert sein. Zudem müssen die Terminals einen zum jeweiligen EBCDIC-Zeichensatz kompatiblen ISO-Zeichensatz unterstützen. Nur bestimmte Terminaltypen und Drucker unterstützen 8-Bit-Zeichensätze.
Anwendungs-spezifische Sprachumgebung - Standard-Sprachumgebung
MAX-Anweisung im Abschnitt "MAX - UTM-Anwendungsparameter definieren" |
LOCALE=
Das für die Anwendung generierte Locale wird jeder Benutzerkennung, jedem LTERM-Partner und jedem LTERM-Pool als Standardwert für die Sprachumgebung zugeordnet. Diese Standardeinstellung ist wirksam, solange für diese Objekte kein eigenes Locale definiert wird.
Benutzer-spezifische Sprachumgebung
USER-Anweisung im Abschnitt "USER - Benutzerkennungen definieren" |
LOCALE=
Der einer Benutzerkennung zugeordnete Zeichensatz wird bei der Ausgabe von Dialog-Nachrichten an den Bildschirm verwendet (siehe dazu „Zeichensätze für die Nachrichtenaufbereitung“ im openUTM-Handbuch „Anwendungen programmieren mit KDCS“).
LTERM-Partner-spezifische Sprachumgebung
LTERM-Anweisung im Abschnitt "LTERM - LTERM-Partner für Clients und Drucker definieren" |
LOCALE=
Der für den LTERM-Partner definierte Zeichensatz wird für die Ausgabe von Asynchron-Nachrichten verwendet (siehe dazu „Zeichensätze für die Nachrichtenaufbereitung“ im openUTM-Handbuch „Anwendungen programmieren mit KDCS“).
Das LTERM-Partner-spezifische Locale wird z.B. auch im ersten Teil des Anmelde-Vorgangs verwendet, wenn der Benutzer noch nicht angemeldet, d.h. die Benutzerspezifische Sprachumgebung noch nicht eingerichtet ist.
Beispiel
In der Anwendung wird das Sprachkennzeichen DE
für deutsch verwendet. Um in Nachrichten an Benutzer in Deutschland und der Schweiz die unterschiedlichen Währungseinheiten (Euro und Franken) berücksichtigen zu können, werden die Territorialkennzeichen DE
für Deutschland und CH
für Schweiz definiert. Zur Ausgabe von Nachrichten kann der EBCDIC-Zeichensatz EBCDIC.DF.04-1 verwendet werden. Sein CCS-Name ist EDF041
.
Für die Anwendung kann das Locale für Benutzer in Deutschland als Standard-Sprachumgebung definiert werden. Dazu geben Sie in der MAX-Anweisung Folgendes an:
MAX ..., LOCALE=(DE,DE,EDF041)
Für Benutzer und Terminals in Deutschland, die sich über LTERM-Partner an die Anwendung anschließen, muss in diesem Fall kein eigenes Locale definiert werden.
Sollen für Benutzer und Terminals in der Schweiz die Landes-spezifischen Besonderheiten berücksichtigt werden, muss Folgendes generiert werden:
USER
username,..., LOCALE=(DE,CH,EDF041)
LTERM
ltermname,..., LOCALE=(DE,CH,EDF041)
Sie können aber auch über die DEFAULT-Anweisung für alle USER- und LTERM-Anweisungen das Locale (DE,DE,EDF041) einstellen:
DEFAULT USER LOCALE=(DE,DE,EDF041)
DEFAULT LTERM LOCALE=(DE,DE,EDF041)
Für Benutzer und Terminals in der Schweiz, die sich über LTERM-Partner an die Anwendung anschließen, generieren Sie dann zusätzlich Folgendes:
USER
username,..., LOCALE=(,CH)
LTERM
ltermname,..., LOCALE=(,CH)